Die Verkehrsuntersuchung bezog sich auf das FZ mit 14 ha. Die vorgesehene zusätzliche geplante Gewerbefläche ist aber 24 ha.
Was passiert mit der übrigen Fläche und wie viel Verkehr ergibt sich daraus?
- Das Verkehrsgutachten geht von einer Autoverkehrszunahme mit linearer Steigerung aus und übernimmt so unkommentiert ein weiteres Wachstum des PKW und LKW-Verkehrs. Diese Zunahmen sind zu hinterfragen!
- Sie dienen hier offensichtlich dazu, einen großen Verkehrsmengenzuwachs im Kölner Westen und im östlichen Rhein-Erft-Kreis zu erzeugen, damit die Verkehrsauswirkungen des Großmarkts und der Restfläche in Relation dazu vernachlässigbar gering erscheinen.
- Unabhängig vom Großmarkt zeigt die Untersuchung deutlich auf, dass sich im regionalen Zusammenhang Schritte zur zügigen Verlagerung der Autoverkehrs auf leistungsfähige und attraktive Bahnen und Busse, Radverkehr und Förderung des Fußverkehrs gemacht werden müssen. Besonders die mangelhaften ÖV-Verbindungen in Nord-Süd-Richtung (siehe Bonnstraße) zeigen deutlichen Verbesserungsbedarf auf.
- Das Verkehrsgutachten gibt keine Antwort darauf, ob ein solcher Verkehrszuwachs im Kölner Westen / Rhein-Erft-Kreis aus Gründen des Umweltschutzes überhaupt erlaubt ist. Der Kölner Westen ist eindeutig über den Grenzwerten der europäischen Umweltgesetzgebung. Daher ist die Stadt aufgefordert Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffe zum Schutz der BürgerInnen zu ergreifen. Eine Hinnahme dieser Zunahme des Autoverkehrs ist somit nicht mit den Umweltgesetzen vereinbar.Einen zusätzlichen Umweltschädling wie den Großmarkt hier ergänzend anzusiedeln ist verantwortungslos.
- Der Kölner Westen wird ab 01.01. 2012 zur Umweltzone. Über den östlichen Bereich des Rhein-Erft-Kreises liegen keine Informationen vor.
- Sehr deutlich stellt das Gutachten heraus, dass die 2. Spitzenwelle der Zufahrten zum Großmarkt wie die Spitze der Abfahrten genau in der Morgenspitze des Verkehrs liegen. Anfahrt Spitze 2. Welle bis 8.00 Uhr.
- Unstimmigkeiten zwischen zwei pvt-Gutachten geben zum Nachdenken Anlass. Im Gutachten von ptv zum Großmarkt sind die Zahlen im Nullfall für die Gleueler Straße im Kölner Bereich 13.000 in Kfz/24h angegeben. In einem ptv-Gutachten für medfacilities sind es 9.500 KFZ/24h.
Diese Differenz ist doch bemerkenswert. Die ptv-Berechnungen sollten mit weiteren Verkehrsuntersuchungen auf ihren Aussagenwert untersucht werden.
Sehr deutlich stellt das Gutachten heraus, dass die 2. Spitzenwelle der Zufahrten zum Großmarkt wie die Spitze der Abfahrten genau in der Morgenspitze des Verkehrs liegen. Anfahrt Spitze 2. Welle bis 8.00 Uhr.
Für den Großraum Junkersdorf/Lindenthal ergeben sich aus der vorgelegten Verkehrsuntersuchung eine deutliche Belastung – ohne dass dies deutlich herausgestellt wird.
Horbeller Straße Richtung Süden
Hier ist eine deutliche Verkehrszunahme zu verzeichnen, die besonders das Wohngebiet Gut Horbell (50 EinwohnerInnen) und Sielsdorf belastet.Die Horbeller Straße in beiden Richtungen ist die Hauptabfahrtsstraße.
Gleueler Straße
Diese Straße ist ab der Zülpicher Straße eine reine Wohnstraße mit engem Querschnitt. Sie hat heute schon eine größere Autoverkehrsbelastung, als sie vertragen kann. Dafür fehlen jegliche gute Infrastruktur für den Radverkehr und den Fußverkehr. Zusätzliche KFZ behindern den KVB-Busverkehr.Doch nach dem ptv-Gutachten sollen auf dieser Straße aus dem Großmarkt mehr Autos fahren (400) als auf der Dürener Straße (100) – stadteinwärts.
Die Gleueler Straße ist somit eine Haupterschließungsstraße vom Großmarkt in die Stadt.
Dürener Straße
Nach dem Verkehrsgutachten ist die Dürener Straße nur in Richtung Autobahn belastet und wunschgemäß der Verkehr des Großmarktes in Richtung Innenstadt nur marginal ausgeprägt. Dies widerspricht der Realität und ist im Vergleich zur Gleueler Straße auch nicht nachvollziehbar. Warum die südlich liegende Gleueler Straße für die Fahrt in die Innenstadt genutzt wird und nicht die Dürener Straße muss erst erklärt werden.Marsdorfer Straße / Salzburger Straße / Junkersdorfer Straße
Hier sind aus der Gesamtentwicklung ebenfalls Autoverkehrszunahmen zu erkennen, die aber der erklärten Absicht widersprechen, den Autoverkehr aus Junkersdorf raus zu halten. So scheinen die bisherigen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen unzureichend. Oder es das Ziel kann gar nicht erreicht werden, weil der Druck des Autoverkehrs zu stark ist. Dann ist aber jeder zusätzlicher Verkehrserzeuger – wie der Großmarkt – zu vermeiden.Als Wunschdenken kann dann nur der zusätzliche Autoverkehr des Großmarkts auf dem Salzburger Weg / Junkersdorfer Straße mit zarten 100 KFZ gesehen werden.
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